Mittwoch, 3. Dezember 2008

Man spricht Deutsch!

Derzeit diskutiert die Republik, auf deutsch versteht sich, über einen möglichen Verfassungszusatz. Wie heute morgen auch einmal mehr von Spiegel-Online berichtet wird, soll darin festgehalten werden, dass die Sprache der Bundesrepublik Deutsch sei. Ach, nee.

Dieser diskussionswürdige Vorschlag stammt vom zurückliegenden Parteitag der CDU. Dort hatte der Saarländische Ministerpräsident Müller bei der CDU-Basis eine große Mehrheit für seinen Vorschlag erhalten. Als Begründung zieht die CDU unter anderem heran, dies sei in vielen EU-Staaten ebenfalls in der Verfassung niedergelegt, somit also ein völlig normaler Vorgang.

(Zur rein inhaltlichen Thematik, einer sprachlich-linguistischen Kritik an Müllers "Deutsche Sprache"-Projekt, hat übrigens Lukas Heinser von "Coffee and TV" einen sehr schönen Artikel geschrieben. Lest mal bitte rein!)

In Sichtweite des bevorstehenden Superwahljahres 2009 stellt sich jedoch eine Frage: Warum jetzt? Warum jetzt ein solch polarisierender Vorstoß zu einem Thema aus der dritten Reihe der Relevanz? Wem nutzt dieser Vorschlag und warum?

Eine mögliche Antwort ist so einfach, wie ernüchternd: Momentan versucht die CDU, sich in jeder nur möglichen Form von der SPD abzugrenzen. Wie die Süddeutsche in ihrer Online-Ausgabe berichtete, proklamiert die CDU lautstark einen Austritt aus der Koalition und spricht von einem "jämmerlichen Bild" welches die SPD böte.

Mit dem Vorstoß von Herrn Müller nun positioniert sich die CDU rechts von der Mitte, die sie in den Koaltitionsjahren gemeinsam mit der SPD eingenommen hatte. Es liegt der Schluß nahe, dass hier der Versuch gestartet wird, sich die Gruppe der konservativen Wähler zu sichern, die sich durch die Koaltition mit dem "Erbfeind" SPD von der Union abgewendet haben. Das ist nachvollziehbar.

Einerseits ist dies alarmierend. Der Rückfall auf populistische Mittel, noch bevor der Wahlkampf richtig losgegangen ist, kann durchaus als Besorgnis erregend bezeichnet werden. Wenn der CDU jetzt schon die Wahlkampfthemen ausgehen, was kommt dann noch im Wahlkampf selbst?

Andererseits ist dies auch beruhigend. Wenn die CDU sich nach links (zur Mitte) abgrenzt, wird sie wieder attraktiver für die konservativen Protest- oder Nichtwähler, die entweder aktiv oder passiv den rechtsradikalen Parteien in die Hände gespielt haben. Sollte das für die Bundeswahl sowie für die Landtagswahlen im nächsten Jahr in schlechte Ergebnisse für NPD und Konsorten resultieren, kann das nur in unser aller Sinne sein.

Es bleibt der schale Beigeschmack der Toleranzlosigkeit. Die berechtigte Kritik der türkischen Gemeinschaft, die einen "Assimilationsdruck" befürchtet ist sehr ernst zu nehmen, da er deutlich macht, wie wenig diese Forderung mit Integrationspolitik zu tun hat.

Samstag, 29. November 2008

Wer mag John Williams?

Jeder mag John Williams. (Jeder der Harry Potter 1 nicht gesehn - pardon - gehört hat). Er schenkte uns unvergessliche Momente, tränenreiche Abschiede und das Gefühl, der einzige Filmdepp am Strand zu sein, wenn man beim Blick ins Wasser ständig "Dadapp!" singen will.

Diesem großartigen Komponisten ist jetzt, einmal mehr, ein Denkmal gesetzt worden:



Rafft ihr das? Er singt Textzitate aus "Star Wars" auf die größten Filmmelodien aus Williams Feder. Hammer! Mein Favorit ist und bleibt 'Superman'.

Und Eure Favoriten?

Freitag, 28. November 2008

Jeff Bridges fotografiert IRON MAN

Eine hierzulande noch relativ unbekannte Freizeitbeschäftigung des großartigen Charaktermimen Jeff Bridges ist die der Fotografie. Die Fotografie ist natürlich sehr gut bekannt, aber halt nicht in Zusammenhang mit Jeff Bridges. Und von Freizeitbeschäftigung kann man eigentlich auch nicht reden, denn er macht Fotos von seinem Arbeitsplatz: dem Filmset.

Heraus kommt dabei jedesmal ein ganz eigener Einblick in das Hollywood, dessen wahres Bild wir nur erahnen können. Jeff Bridges bringt uns ein Stück näher. Und bevor ich mich in noch weitere Widersprüche verstricke, schaut es euch einfach selbst an:

http://www.jeffbridges.com/ironmanbook_cover.html

Schlecht gemachte Werbung! *ping*

Im Jahre 2007 produzierte der großartige BILDblog einen verdammt guten Werbespot mit den beiden wohl populärsten Comedy-Schauspielern der Nation: Christoph Maria Herbst und Anke Engelke. Ich habe das Teil hier nochmal für Euch ausgegraben.



So richtig knallig eingeschlagen hat das Teil irgendwie nie. Dabei ist es einfach gut. Und hart. Und gut.

The First Rule about 'FIGHT CLUB' is, you don't talk about 'FIGHT CLUB'

Ich hoffe jetzt ernsthaft, das gilt nicht für's Schreiben. Denn dann bin ich am Arsch.

Allerdings nicht nur ich, sondern auch die Kollegen vom Zeit-Online-Blog Zeitzünder. Dort erscheint heute eine Bildergalerie über die echten Prügelknaben und -damen, die gerne sich und vor allem anderen die alltägliche Frustration von Job, Familie und Nachrichten aus dem Leib prügeln. Ja, alle mal mitnicken, das gibt's wirklich.

Das so genannte "White Collar Boxing" erfreut sich bei Angestellten und Selbständigen großer Beliebtheit. Selbstredend treffen diese 'Kollegen' sich hier nicht in üblen Kaschemmen a la Alex McDowell sondern in eigens dafür hergerichteten Boxringen. Denn legal ist das ganze allemal, sollen doch die Erlöse aus dem Kartenverkauf einer wohltätigen Einrichtung zu Gute kommen.

Mit der finsteren 'Fight Club'-Analogie ist dann Spätestens hier endgültig Schluss. Es handelt sich halt eher um eine Marketingtechnisch gezielt genutzte Wohltätigkeitsveranstaltung, die aus dem mutmaßlichen Widerspruch zwischen Krawattenträger und Kehlkopftreter ihren Sensationswert bezieht. Was meines Erachtens auch völlig legitim ist.

Ich persönlich allerdings bleib da doch lieber zu Hause, summe "Time to say Goodbye" und spende direkt an 'Ärzte ohne Grenzen'. Ich bin einfach zu wenig daran gewöhnt, auf die Fresse gehau'n zu kriegen.

Ich Feigling, ich.